Über mich

Über mich

Einen Text „Über mich“ zu schreiben ist niemals leicht. Was kann ich also schreiben, um interessant und fachkundig zu erscheinen? Glauben Sie mir, dass sind mein Team und ich selbst natürlich. Was ich an dieser Stelle sehr gerne teile, ist mein Bild von vollstationärer Jugendhilfe, dass ich Tag um Tag gemeinsam mit meinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern versuche in meinem Träger gelingen zu lassen.

Für uns ist es wichtig, die Gründe hinter den Gründen für das Verhalten zu verstehen. Nur dieser Weg kann unserer Haltung nach zu dauerhaften und für die Kinder und Jugendlichen positiven Veränderungen führen. Aus eigener Erfahrung weiß ich um den Schmerz, das Glück und die Zufälle, was allesamt in Kombination einen glücklichen oder leider unglücklichen Lebensweg bescheren kann.

Kinder entscheiden sich nicht dafür, dass sie zu irgendeinem Zeitpunkt im Leben einmal nicht mehr bei Mama und Papa leben. Möglicherweise entsteht ein solcher Wunsch bei Kindern und Jugendlichen im Laufe des Lebens, dann jedoch aufgrund vieler negativer Erlebnisse, einer gewissen Resilienz und dem Interesse am eigenen Wohl. Das ist dann unheimlich wertzuschätzen.

Unterbringung geschieht stets im Zwangskontext. Wir begegnen den uns anvertrauten Kindern und Jugendlichen mit Wertschätzung und Respekt. Sowohl für das Erlebte und zugleich für das, was vor Ihnen liegt. Wir haben in unserem Bewusstsein, dass Kinder- und Jugendhilfe oftmals mit der Volljährigkeit endet und diese Kinder und Jugendlichen letztendlich viel weniger Zeit haben, um das Erlebte zu verarbeiten, daraus neue Stärke zu gewinnen und ihr eigenes Leben positiv auszugestalten. Vor allem im Vergleich zu nicht untergebrachten Kindern und Jugendlichen.

Mein Antrieb ist es daher, klare und haltgebende Pädagogik mit gezielten therapeutischen Angeboten zu kombinieren. Dieser Bedarf ist unbestritten und deshalb notwendig, weil die Zeit knapp bemessen ist.

Zeit ist das, was mich häufig fasziniert. Es gibt scheinbar unendlich viel davon und doch sagen wir, dass sie wie im Fluge vergeht. Für mich bedeutete dies in meinem Erleben schon immer einen Widerspruch, der mich bis heute beschäftigt. Sie merken das daran, dass ich selbst auf der Website meines Trägers davon sinnieren möchte. Keine Sorge, das lasse ich.

Wir haben viele Ziele, Antriebe und Gedanken bei unserer Arbeit. Vielleicht ist das oder eines der Wichtigsten davon, die Zeit selbst. Zeit, die den Kindern und Jugendlichen in unserem Träger gegeben ist. Zeit im Sinne von Spaß, Genesung und Gesundung, Lernen sowie Entwicklung. Wir unterscheiden in unserem Einsatz dabei nicht zwischen einfachen Fällen und Systemsprengern. Wir bieten jedem Kind und Jugendlichen das gleiche Maß an Hingabe, Interesse und Erziehung.